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Es werden Posts vom Januar, 2015 angezeigt.

Vom Gold- zum Schokorausch

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Dunedin, die einstmals größte und reichste Stadt Neuseelands war unser nächstes Ziel auf der Rundreise. Wir hatten eine Backpacker Unterkunft mit einer sehr guten Bewertung in der Nähe von Port Chalmers, einer vorgelagerten großen Hafenstadt in der riesigen Naturbucht "Otago Harbour", an deren Ende Dunedin liegt, gebucht. Im BBH-Prospekt hieß es, man solle sich auf eine steile Anfahrt gefasst machen und würde, wenn man diese bewältigt habe, ein Zertifikat bekommen.   Wir fahren also die enge Küstenstraße hinter Port Chalmers entlang und kommen an kleinen Buchten vorbei. In der vierten Bucht weist uns ein Schild den Weg hinauf über eine tatsächlich steile Schotterpiste. Ich nehme Anlauf und bugsiere unser immerhin mit drei Menschen und Gepäck für ein halbes Jahr beladenes Auto senkrecht bergan. Die Räder drehen teilweise durch, doch das Gefährt bewegt sich Meter um Meter hinauf. Geschafft, oben angekommen, sehen wir ein einsames unscheinbares Haus, das unbewohnt erscheint. W

Risse im Paradies

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Die bisherigen Blogeinträge vermitteln eventuell den Eindruck, dass wir ein halbes Jahr im Paradies leben. Das ist zwar größtenteils korrekt, da wir uns natürlich in erster Linie mit den schönen und angenehmen Seiten beschäftigen. Doch warum gibt es hier eigentlich so wunderbare Landschaften, Seen, Flüsse und eine enorme Vielfalt in der Natur? Weil Neuseeland nicht nur auf dem bereits berichteten Feuerring liegt, sondern sich die Pazifische und die Australische Platte unter der Südinsel aneinander reiben. Und das führt immer wieder mal dazu, dass die Erde wackelt, bebt und neue Landschaften entstehen. Wir haben glücklicherweise bisher nur einen kleinen Erdstoß in Wellington erlebt und sind auch nicht scharf darauf, ein richtiges Erdbeben mitzubekommen. Gerade vor drei Wochen hat es im Hinterland von Christchurch heftig gewackelt, ohne allerdings spürbare Schäden zu verursachen, da das Epizentrum im ländlichen Gebiet lag. Viel schlimmer hat es die Innenstadt von Christchurch vor fast

Willkommene Begegnung unter Wasser

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Kaikoura, ein ursprünglich kleiner Fischerort, liegt rund 200 km nördlich von Christchurch an der Ostküste und ist vor allem durch seinen Ökotourismus geprägt. Vor der steinigen und felsigen Küste fällt der Festlandsockel schon nach 1,6 km steil ab und erreicht in dem Kaikoura-Canyon eine Tiefe von bis zu 1.600 m. Durch seine Tiefe und günstige Strömungsverhältnisse bildet er perfekte Bedingungen für maritimes Leben direkt vor der Küste. Im Namen Kaikoura steckt schon ein Hinweis, der sich auf das maritime Essen bezieht: Kai bedeutet in der Sprache der Māori Essen/Mahl und Kōura Krebs/Languste. Und so gönnen wir uns natürlich auch ein halbes leckeres Krustentier an einer Imbissbude am Strand. Die kleine Stadt mit rund 3.500 Einwohner hat sich fast gänzlich dem Ökotourismus verschrieben und rühmt sich, die erste Gemeindebehörde weltweit zu sein, die den Green Globe 21 (GG21) für nachhaltiges Wirtschaften des World Travel and Tourism Council (WTTC) bekommen hat. Neben der Fischerei

Alternatives Weihnachtsfest mit plattem Ausgang

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Mit einer rund einmonatigen Verspätung kommt nun endlich auch der Bericht zu unseren Weihnachtstagen auf der Coromandel Halbinsel. Die Coromandel Peninsula liegt auf der Nordinsel Neuseelands. Sie ist 85 Kilometer lang und 40 km breit, liegt an der Ostküste westlich der Bay of Plenty und grenzt den westlich liegenden Hauraki-Golf mit dem Firth of Thames teilweise vom Pazifik ab. Der Name stammt vom Handelsschiff HMS Coromandel (1820). Die Halbinsel ist sehr hügelig und größtenteils von subtropischem Regenwald bewachsen. Eine Bergkette steigt bis auf etwa 900 m auf und bildet das Rückgrat der Halbinsel. Sie ist sehr dünn besiedelt, was angesichts der Nähe zu Auckland verwundert. Nur fünf Orte haben mehr als tausend Einwohner (Coromandel, Whitianga, Thames, Tairua und Whangamata), nur Thames hat mehr als 5000 Einwohner. Coromandel ist beliebt bei Menschen mit alternativem Lebensstil, vor allem aus Auckland. Auch immer mehr reiche Leute aus der Großstadt siedeln sich hier an. D

Tena koutou katoa - Hello everyone

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Ka mate, ka mate Ka ora, ka ora Ka mate, ka mate Ka ora, ka ora Tēnei te tangata pūhuruhuru Nāna nei i tiki mai whakawhiti te rā Ā upane, ka upane Ā upane, ka upane Whiti te rā, hī! Nein, wir haben keinen Sonnenstich und das ist weder englisch rückwärts gesprochen noch frei erfundenes Kauderwelsch. Das ist ein Text in der Sprache der Maori, der Ureinwohner Neuseelands. Glücklicherweise sind die Maori hier voll integriert und man unterrichtet in den Schulen sogar ihre Sprache. Auch wir haben uns ein paar Brocken angeeignet, um die Orts- und Straßennamen, die weitestgehend nach der bildreichen Sprache der Maori benannt sind, zu verstehen. So bedeutet beispielsweise "Waiheke", die Straße in der wir unser erstes Übergangsheim hatten, "vom Wasser herabsteigend". Und in der Tat kam hinter dem Meeresstrand eine Düne, auf der unser Haus stand und von dort ging die Straße leicht bergab. Bei unseren bisherigen Neuseeland-Aufenthalten haben wir uns mehr für