Posts

Es werden Posts vom März, 2015 angezeigt.

Die letzten Stationen einer unvergesslichen Zeit

Bild
Am Sonntag, den 22. März ist es soweit, nach 176 Tagen und einem außergewöhnlichen neuseeländischen Sommer treten wir die Rückreise nach Auckland an. Tränenreich verabschieden wir uns von unserer herrlichen Unterkunft in der Ruby Bay und unseren lieben Vermietern, Gay und Derek. Die Fahrt führt uns zunächst nach Picton, von wo wir um 13:15 Uhr die Fähre nach Wellington nehmen. Der Cyclon Pam, der die Südseeinsel Vanuatu ein paar Tage zuvor komplett verwüstete und die Ostküste der neuseeländischen Nordinsel nur streifte, hat sich mittlerweile verzogen und so verspricht die Überfahrt ruhig zu werden. Das Wetter in der Cook Strait ist allerdings herbstlich. Die Wolken hängen tief und es regnet. Auch in Wellington ist es bewölkt. Die Vermieter unseres Hauses in Waikanae Beach, Jeannie und Rocky, die in Wellington wohnen, haben uns an diesem Abend zum Essen und zur Übernachtung in ihrem Haus eingeladen. Zu unserer Überraschung haben sie neben uns auch Andrew und Susa, die wir

Weinselig

Bild
Neuseeland hat in den letzten Jahren seine Position als Weinland stark ausgebaut, wenngleich ihr Anteil weniger als ein Prozent der weltweiten Weinmenge ausmacht. 255 Millionen Liter Wein werden hier jährlich produziert, Tendenz steigend. 70% davon gehen ins Ausland, doch die Mengen der kleinen Weingüter verbleiben in der jeweiligen Region und werden dort auch in den Supermärkten angeboten. So konnten wir etwa einen hervorragenden Riesling vom Weingut Ruby Bay – direkt um die Ecke unserer Unterkunft – im kleinen Einkaufsladen in Mapua erstehen und genießen. Einige Gegenden und Weingüter haben mittlerweile auch hochprämierte Weine im Sortiment. Am bekanntesten sind die Weingegenden Waiheke Island, Hawkes Bay, Bay of Plenty, Gisborne und Martinborough auf der Nordinsel sowie Marlborough, Canterbury, Otago und Nelson auf der Südinsel. Wobei einige Gebiete Schwerpunktweine haben, wie beispielsweise Pinot Noir aus Martinborough und Sauvignon Blanc aus Marlborough. Interessanterweise sin

Die Abschiedsdüne

Bild
Im äußersten Norden der Südinsel, am Ende der Golden Bay erstreckt sich eine rund 30 Kilometer lange schmale Landzunge, die mit Sand von der Meeresströmung genehrt wird: Farewell Spit (Abschiedsnehrung) ist die längste Sanddüne Neuseelands. Sie ist durch die extrem starken Strömungen in der Cook Street entstanden. Die fortwährende Bewegung häuft den bis zu 20 Meter hohen Sand in einer hakenartigen Form an. Da die Landzunge ständig wächst, gehen waghalsige Vorhersagen davon aus, dass sie irgendwann einmal bis zur Nordinsel reicht. Wir werden das wohl nicht mehr erleben. Die Nordseite der Landzunge ist karg und den fortwährenden Strömungen sowie teilweise starken Windböen ausgesetzt, die mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 25 km/h über das Gebiet hinwegfegen. Die der Golden Bay zugewandte Südseite ist geschützter und zu großen Teilen von niedrigwachsenden Pflanzen bedeckt. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut ist hier gewaltig. Bis zu sieben Kilometer zieht sich das Wa

Wildfoods Festival in Hokitika

Bild
Hier kommt ein ganz aktueller Kurzbericht: Kurz entschlossen sind wir am Freitag nach Hokitika gefahren, um unsere Freunde Chris und Dianne noch einmal zu sehen bevor wir abreisen und am Samstag das legendäre Wildfoods Festival zu besuchen. Also haben wir uns Freitagvormittag nach meinem Pilates-Kurs auf den Weg gemacht. Für die 350 km brauchten wir rund viereinhalb Stunden. Wie fast nicht anders erwartet, war das Wetter an der Westcoast wolkig und regnerisch und die Veranstalter des Festivals unkten schon, dass ihr Event dieses Jahr wohl zum letzten Mal stattfinden würde, da sie nur 3.000 Tickets im Vorverkauf loswurden. Das erfuhren wir von Chris, der mit dem ortsansässigen Rotary-Club ebenfalls involviert war. Wir genossen jedoch erst einmal einen wunderbaren Abend bei einem "Barbie" (BBQ) mit unseren Freunden und weiteren Hausgästen (Freunde aus England und Verwandschaft). Chris und Dianne haben ein B&B der gehobenen Klasse in der Alpine View Road. Wir bekamen mal

Abwechslung im Urlaubsalltag

Bild
Heute in genau zwei Wochen betreten wir wieder deutschen Boden. Wir können kaum fassen, dass unser halbes Jahr Auszeit schon vorbei sein soll. Das nach wie vor sommerliche Wetter in Neuseeland macht uns den Abschied auch nicht gerade leicht. Was ich jedoch nicht für möglich gehalten hätte, ich habe tatsächlich die Nase voll vom Urlauben und sehne mich nach einer sinnvollen Beschäftigung;-) Das führte in den letzten Wochen dazu, dass ich mich handwerklich ein wenig betätigt und nach einem ehrenamtlichen Job gesucht habe. Beides ist im Land der leidenschaftlichen Hobby-Heimwerker und Künstler - Ergebnis siehe Fotos - sowie engagierten Helfer leicht möglich. Ich habe in einer Statistik von 2008 einen Ländervergleich des ehrenamtlichen Einsatzes gefunden. Ergebnis: Der Anteil der Bevölkerung, der in 2008 ehrenamtliche Arbeit geleistet hat, betrug in den USA 41,9%, dicht gefolgt von Neuseeland mit 41,53%. Deutschland liegt mit 22,72% unter dem OECD Durchschnitt von 23,78%. Dementsprechend

Die goldene Bucht

Bild
Öffnet man den Gästeführer "Golden Bay 2014/2015" beginnt die Einleitung mit den Worten, die Golden Bay sei das bestgehütete Geheimnis Neuseelands, da nur eine Straße hineinführt. Es handelt sich also um eine "Sackgassen-Bucht".  Ich habe meine Zweifel, ob die Gegend, die sich von Totaranui im Osten (Abel Tasman Nationalpark) bis Wharariki an der Westküste erstreckt, immer noch ein Geheimnis ist, da wir viele Touristen dort getroffen haben. Fest steht, dass der Weg in die Bucht über den 791 m hohen Takaka Hill, sicher viele abschreckt. "It's just a hill - get over it!" sagen die Kiwis und fahren kurzerhand mit ihren riesigen Campervans und Booten im Schlepptau hinüber. Kurz hinter Riwaka schlängelt sich die Straße in Serpentinen hoch hinauf und beschert einem herrliche Ausblicke zunächst auf die Tasman Bay und etwas später auf die Golden Bay. Und dann geht es steil hinab nach Upper Takaka, am Takaka River entlang in die größte Stadt der Region (rund 1

Mal biken statt hiken

Bild
Zu Fuß sind die Strecken etwa zum Supermarkt zu lang und wenn wir mit dem Auto fahren, haben wir zu wenig Bewegung. Fahrradfahren, dachten wir uns, sei eine gute Alternative. Also, haben wir uns bereits an unserem ersten Standort in Waikanae nach Fahrrädern erkundigt. Die Enttäuschung war groß, als wir erfuhren, dass die Miete für ein Fahrrad mindestens 25 NZ$ pro Tag bei einer Langzeitmiete betragen sollte, denn das wären mal zwei umgerechnet 35 Euro pro Tag gewesen. Plan B lautete, gebrauchte Fahrräder kaufen. Doch auch das war zumindest an der Kapiti Coast nicht so einfach. Die Fahrradhändler machen das wegen gesetzlicher Garantieansprüche nicht und privat wurden wenig angeboten. Zudem hätten wir dann zwar Fahrräder gehabt, diese aber wieder verkaufen müssen, da wir ja noch weiterziehen wollten. Umso größer war die Freude, als wir hier in Richmond im "Cash n Trade" - einem Pfandleihhaus für Gebrauchsgegenstände und Elektroartikel - zwei gute gebrauchte Fahrräder zu akzep