Advent, Advent ...

Ja, auch in Neuseeland werden trotz Sommerzeit und kurzer Nächte die Adventswochenenden und Weihnachten zelebriert. Wobei es sich schon ein wenig seltsam anhört und -fühlt, wenn bei über 20 Grad und Sommerbekleidung Jingle Bells aus den Kaufhäusern ertönt und sich dazu die Schneemänner im Takt wiegen. Wovon wir uns auf jeden Fall eine Scheibe bei den Kiwis abschneiden können, ist deren Gelassenheit, die gerade in der Vorweihnachtszeit besonders spürbar wird. Ob das die Schlange bei der Post ist, wo ein Kind verschiedene Teile aus einem Regal nimmt und die Schalterbeamtin anbietet, diese später wieder einzuräumen, oder die kleinen aufmerksamen Freundlichkeiten, die an jeder Ecke lauern und uns erfreuen, es fällt uns angenehm auf.

Die abendliche vorweihnachtliche Beleuchtung kommt hier aufgrund mangelnder Dunkelheit bis ca. 21 Uhr natürlich zu kurz. Dennoch lassen es sich einige Hausbewohner nicht nehmen, ihr Haus bis zum Anschlag mit Weihnachtsdeko aufzurüsten. Vor dem abgebildeten Haus entsteht mit Einbruch der Dunkelheit ein wahrer Verkehrsstau in einer sonst eher ruhigen Straße.

Auch wir haben es in unserem Übergangsheim adventlich (lateinisch adventus „Ankunft“) werden lassen. Mit einem an die äußerlichen Gegebenheiten angepassten Adventskranz und der Ankunft unserer Nichte Anna. Sie kam am Montag, den 08.12.2014 an, der Tag an dem wir meine Eltern nach fünf unvergleichlich schönen Wochen leider verabschieden mussten.

Am 3. Advent waren wir mit Anna auf der Santa Parade in Wellington. NZ Alaaf sage ich nur! Denn von der Dicke-Backen-Musikband über Tanz- und Sambagruppen bis hin zum Prinz (Santa Claus) am Ende des rund einstündigen Zuges durch die Wellingtoner Innenstadt, war alles dabei, was ein Karnevalsherz höher schlagen lässt. Wobei die Temperaturen deutlich angenehmer waren, als bei einem Rosenmontagszug, dafür leider weder "Kamelle" noch "Strüssje" den Weg in die Menge fanden.


Anschließend haben uns neu gewonnene Bekannte - Andrew ist Kiwi und Susa ist Finnin - in ihr Haus zu einem kleinen Umtrunk eingeladen. Da sie noch nicht wissen, ob sie dauerhaft in Neuseeland wohnen bleiben - sie haben zuvor in LA gewohnt und Susa wäre lieber näher an ihren in Finnland lebenden Eltern - haben sie im Wellingtoner Stadtteil Houghton ein Haus gemietet, das uns unzählige "Wows" entlockte. Der Ausblick, obwohl er den kleinstädtischen Flughafen von Wellington einschließt, ist atemberaubend und die etwa 6 m Panoramafenster laden zum ständigen Rausschauen und Träumen ein. Ich könnte mir vorstellen, dass es schwierig für die Beiden wird, in Europa etwas Vergleichbares zu finden. Mich würde so schnell auf jeden Fall keiner aus diesem Haus bringen;-)

Apropos Haus; morgen fangen wir an, die Koffer und Kisten zu packen, denn nach fast drei Monaten müssen wir am Samstag unser lieb gewonnenes erstes Übergangsheim verlassen:-( Wir werden den morgendlichen Walk am Strand, die exzellente Ausstattung des Hauses, den Blick auf Kapiti Island und das Meer u.v.m. vermissen. Damit der Abschiedsschmerz nicht zu groß wird, haben wir schon ein paar Highlights auf unserer dreiwöchigen Rundreise gebucht. Und so lassen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge sowie einem transportablen Weihnachtsbaum Waikanae Beach hinter uns.

Kommentare

  1. Hi Nana, Hallo Horst,
    wir schicken Euch aus dem 16° Grad warmen Bonn herzlichste Weihnachtsgrüße. Die Geranien blühen immer noch und die Forsythie schon. Komisch. Die Winterklamotten hängen noch im Keller und heute wurde Rasen gemäht! Am besten Durchfeiern bis ins neue Jahr! Prosit, und liebe Grüße an deine ganze Bande.
    Herzlichst Gernot und Andi
    PS: ich hab schon mehrere Kommentare geschrieben, meist ganz unten auf der Blogseite. Die Stelle - Kommentar veröffentlichen- so wie jetzt gerade ist manchmal einfach nicht da!!
    Ist bei Euch überhaupt etwas angekommen???

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  2. Wir wünschen Euch aus dem frühlingshaften Hürth ein schönes Weihnachtsfest und einen gute Start ins neue Jahr 2015.
    bleibt gesund - lg Bernd und Roland

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