Südinsel: Otago Harbour

Rechts und links des 22 Kilometer langen Naturhafens "Otago Harbour" an dessen Ende die sehr schottisch geprägte Stadt Dunedin liegt, erstrecken sich wunderschöne Küstenstraßen. Sie sind unser nächstes Ziel. Zunächst fahren wir auf einen kleinen Campingplatz in Portobello auf der Otago Peninsula, die östlich des Naturhafens liegt. Wir kennen die Halbinsel bereits von unserem Besuch hier in 2015, siehe vom „Gold- zum Schokorausch“.



Royal Albatrosse

Da wir uns damals die geschützte Brutstätte der Albatrosse am äußersten Ende der Halbinsel nicht angesehen haben, wollen wir es dieses Mal unbedingt nachholen. Wir buchen also für den nächsten Vormittag eine geführte Tour. Am Royal Albatross Centre werden wir von unserem Guide in Empfang genommen und zu einer Aussichtsplattform geführt, die mit Ferngläsern ausgestattet ist. Von hier aus können wir vier Albatrosse sehen, die ihre rund vier Wochen alten Küken bewachen, während das andere Elternteil – Albatrosse sind in der Regel monogam – auf See unterwegs ist, um Futter zu holen. Was wir in der Natur aus angemessener Entfernung bewundern konnten, lässt sich auch toll über eine Livecam verfolgen. Fotos geben unsere Eindrücke leider nicht wieder.

Die Küken werden ein Jahr lang gefüttert, bevor sie flügge werden und dann meist fetter als ihre Eltern sind. Für diese ist das Jahr der Aufzucht so anstrengend, dass sie ein Jahr lang pausieren müssen und sich auf hoher See wieder aufpäppeln. Die jungen Albatrosse hingegen sind vier bis fünf Jahre auf See unterwegs, bevor sie sich paaren und dann immer wieder zur selben Niststation zurückkehren.

1936 hat ein Vogelforscher ein Royal Albatross Pärchen auf der Otago Peninsula entdeckt und sofort veranlasst, dass dieser Ort geschützt wird. Durch ihre enorme Spannweite von bis zu fünf Metern brauchen sie sehr windige Nistplätze, die ihnen das Starten und Landen erleichtern. Zu finden sind sie meistens auf kleineren Inseln inmitten des pazifischen Ozeans. Diese Kolonie mit mittlerweile ca. 40 Paaren ist also eine echte Rarität, die durch das Royal Albatross Centre geschützt und überwacht wird.

Leider ist es bei unserem Besuch der Station nicht sehr windig und wir können keine Albatrosse bei einer Landung oder einem Start sehen. Dennoch ist es ein echtes Erlebnis diese gigantischen Vögel mit ihren lustigen Schnäbeln und ihren Küken zu beobachten. Später am Tag sehen wir dann doch noch einen Albatross der am Parkplatz über unseren Köpfen und an der Klippe entlang seine Kreise zieht.

Blue Penguins

Am Spätnachmittag haben wir noch eine Guided Tour zu den Blue Penguins gebucht. Sie sind die kleinste Art ihrer Rasse und werden deshalb eher Opfer von großen Seevögeln. Um sich zu tarnen und zu schützen haben sie einen blauen, statt einen schwarzen Rücken. Übrigens dient der weiße Bauch bei Pinguinen ebenfalls der Tarnung von unten vor Raubfischen. Im Gegensatz zu den Gelbaugenpinguinen sind sie nicht vom Aussterben bedroht.

Nach einer kurzen Einführung zu den Gewohnheiten der Pinguine und den Besonderheiten dieser Kolonie, die ebenfalls eingezäunt und geschützt wird, gehen wir in die Bucht hinunter. Während die Küken den ganzen Tag in den Höhlen ausharren, sind ihre Eltern tagsüber auf See. Sie sammeln sich bei Einbruch der Dunkelheit vor der Küste und kommen dann mit einem Schwung gemeinsam an Land. Kaum sind sie im trockenen Bereich putzen sie sich zunächst bevor sie den Weg zu ihren Nestern antreten. Einige ältere Küken kommen ihnen entgegen und betteln jedes erwachsene Tier an. Doch Futter erhalten sie nur von ihren Eltern;-)

Es entfaltet sich eine sternenklare Nacht und so kann uns unser Guide auch noch das „Kreuz des Südens“ am Himmel zeigen, was sich übrigens auch auf der neuseeländischen Flagge wiederfindet.


Aramoana

Nach zwei herrlichen Tagen auf der Otago Peninsula fahren wir über Dunedin auf die andere Seite des Naturhafens an Port Chalmers vorbei nach Aramoana. Der äußerste Zipfel dieser Seite, der dem Albatross Kliff gegenüberliegt, hatte uns bei unserem letzten Besuch so fasziniert, dass wir hier unbedingt eine Nacht wild campen wollten. Mit unserem Campervan können wir das nun. Außer uns, stehen nur noch zwei andere Camper an dieser Stelle und so verbringen wir hier, umtost vom Meer und vom Wind, einen herrlichen Abend, eine ruhige Nacht und einen schönen Tagesanfang.



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