Gaumenschmauß und Gaumengrauß

Der heutige Bericht dreht sich um unsere kulinarischen Erlebnisse am anderen Ende der Welt. Habt Ihr eine Idee, von was wir uns hier hauptsächlich ernähren?

Beginnen wir mal mit dem Frühstück, das wir uns meistens selbst zubereiten, da die wenigen auswärtigen "Breakfast"-Erlebnisse bestehend aus Ei, Ei und nochmals Ei in allen erdenklichen Zubereitungsformen uns nicht wirklich überzeugt haben. Zu dieser Jahreszeit gibt es frisches und leckeres Obst (z.B. Kiwis, Äpfel, Orangen, Mandarinen, Grapefruits) und Gemüse aus Neuseeland und deshalb bereiten wir uns jeden Morgen einen leckeren Smoothie. Horst macht uns regelmäßig leckere Kiwimarmelade und backt Brot selbst, da uns das weiche, ungesalzene Toastbrot oder "German Bread" nicht wirklich schmeckt. Und sättigen tut es schon mal gar nicht. Dank der perfekt ausgestatteten Küche in unserem derzeitigen Haus, ist die Selbstversorgung auch kein großer Akt. Die Käse- und Wurstkultur hat sich dank italienischer und holländischer Einwanderer mittlerweile deutlich verbessert und so kommt bei uns fast alles auf den Frühstückstisch, was wir zu Hause auch haben.

Mittags sind wir häufig unterwegs und essen in einem der zahlreichen Cafes, die übrigens spätestens um 16 Uhr schließen, einen kleinen Snack. Das Angebot umfasst Pies, belegte Ciabattas, Sandwiches, Scones, Muffins, Quiches, Tartes, "handcutted Fries" und natürlich Fish'n'Chips. Die Pies haben wir getestet und für uns als ungenießbar eingestuft. Alles andere schmeckt je nach Belag und Ausfertigung gut bis sehr gut.

Einige Male waren wir nun schon privat zum Diner eingeladen oder im Restaurant essen. Hier variiert das Urteil zwischen exorbitant lecker (absolutely yummy) und nach nichts schmeckend bzw. fad. Da die Höflichkeit in diesem Land ein niederschmetterndes Urteil verbietet, kenne ich nicht einmal das englische Wort für "nicht-schmeckend". Viele lecker aussehende Gerichte sind kaum bis gar nicht gewürzt und so greife ich mittlerweile ohne vorheriges Probieren sofort zum Salz- und Pfefferstreuer. Vielleicht sollte ich mir einen kleinen Gewürzgürtel basteln, aus dem ich mich bei Bedarf bedienen kann;-) Eine andere Möglichkeit des Würzens besteht darin, ein häufig zum Essen gereichtes Chutney zu testen. Diese sind sehr gut gewürzt und in der Regel wirklich lecker.

Eine riesige Ausnahme bildet allerdings unser Besuch im "Hippopotamus". Das Top Restaurant im Museumshotel direkt an der Uferpromenade von Wellington ist wirklich ein Hochgenuß für die Sinne! Ich habe selten, vielleicht sogar noch nie so gut gegessen. Dank eines Vouchers von einer lieben Freundin und anlässlich unseres Hochzeitstages haben wir uns dieses nicht ganz preiswerte, und dennoch seinen Preis werte Vergnügen zusammen mit meinen Eltern gegönnt. Vom Empfang über das Servicepersonal und das Geschirr bis hin zu einem vorzüglichen Wein und brilliantem Essen war alles perfekt. Und zum Schluß wurde uns tatsächlich das restliche Fleisch vom Chateaubriand dezent als Doggy Bag mitgegeben, obwohl unser Hund durchaus menschliche Züge hat;-)

Am Samstag waren wir auf einer "Food Fair", einer Ausstellung rund um das Thema Nahrung an der Kapiti Coast. Wir fühlten uns wie auf dem Weihnachtsmarkt, nur ohne Weihnachtsmusik, Glühwein und Kälte. An den Ständen wurden viele selbstgemachte Leckereien, wie Olivenöl, Salatdressings, Wein, Marmelade, Chutneys, zum Probieren angeboten, um den Kaufanreiz zu erhöhen. Wir beschränkten uns beim Essen auf "Fritz Wieners" und einen leckeren Kaffee. Mit dem Kauf eines Christmas Cakes und leckerer Marmelade haben wir wohltätige Organisationen unterstützt, die beispielsweise ungenutzte Obstbäume in Gärten abernten, um das Obst Bedürftigen zu schenken.

Im Supermarkt Pak'nSave gibt es alles was das Konsumentenherz begehrt. Und gerade in der Vorweihnachtszeit werden wir an zahlreichen Probierständen fast überfallen und zum Testen gezwungen. So haben wir uns heute das Mittagessen gespart;-) Der Bubblegum-Kuchen in meerwasserblau war allerdings sehr gewöhnungsbedürftig, wobei ihn Horst auch als yummy empfand.

Fazit: Alles in allem ziehen wir es vor uns mit zahlreichen Leckereien (z.B. frischer Fisch, Geflügel, Gemüse) aus dem Supermarkt einzudecken und selber zu kochen. Da weiß man doch was auf den Tisch kommt!

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