Tena koutou katoa - Hello everyone
Ka mate, ka mate
Ka ora, ka ora
Ka mate, ka mate
Ka ora, ka ora
Tēnei te tangata pūhuruhuru
Nāna nei i tiki mai whakawhiti te rā
Ā upane, ka upane
Ā upane, ka upane
Whiti te rā, hī!
Nein, wir haben keinen Sonnenstich und das ist weder englisch rückwärts gesprochen noch frei erfundenes Kauderwelsch. Das ist ein Text in der Sprache der Maori, der Ureinwohner Neuseelands. Glücklicherweise sind die Maori hier voll integriert und man unterrichtet in den Schulen sogar ihre Sprache. Auch wir haben uns ein paar Brocken angeeignet, um die Orts- und Straßennamen, die weitestgehend nach der bildreichen Sprache der Maori benannt sind, zu verstehen. So bedeutet beispielsweise "Waiheke", die Straße in der wir unser erstes Übergangsheim hatten, "vom Wasser herabsteigend". Und in der Tat kam hinter dem Meeresstrand eine Düne, auf der unser Haus stand und von dort ging die Straße leicht bergab.
Bei unseren bisherigen Neuseeland-Aufenthalten haben wir uns mehr für die Natur interessiert und wenig Gelegenheiten genutzt, uns mit den historisch-kulturellen Aspekten des Landes auseinanderzusetzen. Jetzt, wo wir mehr Zeit und Muße haben, wollen wir mehr darüber wissen. Einen guten ersten Einblick bekamen wir im Museum "Te Papa" (Der Ort wo alles begann) in Wellington. Dieses interaktive und spannende Museum haben wir nun schon viermal besucht und finden immer wieder neue Aspekte, die wir zuvor nicht beachtet hatten. Wie alle öffentlichen Museen in Neuseeland ist auch dieses gebührenfrei.
Die wohl wichtigste Grundlage für die frühe Integration und Gleichberechtigung der Maori ist der Vertrag von Waitangi; die älteste Verfassungsurkunde Neuseelands wurde am 6. Februar 1840 zwischen den "Pākehā" (weiße Siedler) in Form eines Vertreters der Britischen Krone und den wichtigsten Maori Stammeshäuptlingen geschlossen. Wie bei uns der Tag der Deutschen Einheit ist hier der 6. Februar ein nationaler Feiertag.
Nach wie vor haben die Maori Tribes (Stämme), die in verschiedenen Regionen über das ganze Land verteilt sind. Immer wieder sieht man am Wegesrand ihre zum Teil mit tollen Schnitzereien verzierten Marae (Versammlungshäuser) oder liest an touristischen Hotspots, dass diese ausschließlich von Maori betrieben werden, da sie sich auf ihrem Land befinden, wie etwa die Waitomo Caves (Wai = Wasser, Tomo = Höhle). Auch im Gebiet rund um Rotorua finden sich viele Maoristämme. Wir haben das Dorf Whakarewarewa besucht um uns bei einer offiziellen Führung das Leben dort erklären zu lassen, einer kulturellen Darbietung beigewohnt und das typische Maori-Essen gekostet.
Zu Beginn der Führung werden wir mit einem Harae mai (Welcome) begrüßt und dem Hongi (Nase-Stirn-Begrüßung) vertraut gemacht. "WH" wird wie ein "F" ausgesprochen und ansonsten entspricht die Aussprache der Buchstaben unserer deutschen Sprache. Das macht es uns leicht den vollen Namen des Dorfes nachzusprechen: Te Whakarewarewatanga O Te Ope Taua A Wahiao (The gathering place for the war parties of Wahiao). Interessanterweise gab es in der jüngeren Vergangenheit viele starke weibliche Häuptlinge des Stammes, da auch die Maori-Männer bei den Weltkriegen eingezogen wurden und häufig lange oder gar nicht nach Neuseeland zurückkehrten. Einigen der Damen ist am Eingang zum Dorf eine Tafel mit Beschreibung gewidmet.
Durch einen großen Rundbogen betreten wir das Dorf über eine Brücke. Im Fluss der darunter durchfließt baden Kinder und verlangen nach Coins. Es ist wohl eine alte Tradition, dass jeder der über die Brücke kommt, ein paar Cents in den Fluß schmeißt, nach denen die Kinder tauchen. Mich beschleicht dabei ein mulmiges Gefühl und ich verzichte darauf, denn es erinnert mich an dressierte Hunde, die für Futter Männchen machen. Andererseits scheinen die Kinder wirklich Spaß daran zu haben. Jenseits der Brücke tauchen wir in eine andere Welt ein. Es raucht und dampft hinter jedem Häuschen, es riecht nach Schwefel und man hört es hier und da blubbern und zischen. Rund 35 Bewohner leben noch im Dorf und alle die hier arbeiten, haben ihre Wurzeln in Whakarewarewa. Natürlich sind inzwischen viele Maori mit Pakeha-Blut durchmischt und sie leben und arbeiten in Großstädten. Doch viele wahren die Rituale und Bräuche ihrer Vorfahren, sodass sie auch heute noch präsent sind.
Wir erfahren, dass die Maori in diesem geothermalen Dorf seit 1.000 Jahren und wahrscheinlich auch noch in 1.000 Jahren von natürlichen Energiequellen profitieren. Im Winter haben sie Hütten über dem von Natur aus warmen Boden bezogen - also eine natürliche Fußbodenheizung - und im Sommer sind sie in Hütten mit kühlem Untergrund an den Rand des schattigen Waldes gesiedelt. Heute bleiben sie natürlich in moderneren Bauten im Dorf. Das warme Essen wird nach wie vor im Erdofen (Hangi) zubereitet. In Kisten mit Deckel, die auf der Erde stehen und keinen Boden, sondern einen Erdhitze durchlässigen Gitterrost haben, stehen Blechbüchsen. In diesen Blechbüchsen ist eine normale Plastiktüte, die etwa mit Gemüse, Kartoffeln und Fleisch gefüllt ist. Es kann allerdings auch ein Kuchenteig darin sein. Stellt man morgens, bevor man zur Arbeit geht, sein Gericht dort rein, ist es mittags schon oder abends fertig ohne verkocht zu sein. Tolle Sache und richtig lecker!
Heiße Quellen sorgen für warmes Wasser zum Baden oder auch zum Kochen. So probieren wir beispielsweise einen Maiskolben, der in einer Thermalquelle gekocht wurde: Yummy! Natürlich gibt es auch jede Menge Souvenir- und Kunsthandwerkshops, Kräuter- und Gemüsegärten und das obligatorische Versammlungshaus, das allerdings für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Wir sehen, durch einen Zaun vom Nachbardorf getrennt, noch zwei Geysire, die sich gerade um die Wette in die Höhe steigern und beenden unsere Führung mit einer Demonstration die zeigt, wie aufwändig es ist aus einzelnen Flachsblättern Bestandteile einer Kleidung zu machen.
Da es schon relativ spät am Nachmittag ist, nutzen wir den nächsten Tag um uns eine kulturelle Darbietung im Dorf anzuschauen. Die wichtigsten Tänze und Gebräuche der Maori werden uns in der typischen Tracht dargeboten. Was hier nicht fehlen darf, ist der Haka, der Kriegstanz der Maori, den auch die Spieler der "All Blacks" Rubgy-Union-Nationalmannschaft vor jedem Spiel demonstrieren. Den Text findet ihr zu Beginn dieses Beitrags und wer das einmal live miterlebt hat, fühlt sich danach tatsächlich ein wenig eingeschüchtert. Wir haben zum Abschied ein aufmunterndes, freundliches Lied mit den besten Wünschen für eine gute Reise mitbekommen. Bis jetzt hat es gewirkt.
Ja, Whakarewarewa ist natürlich ein Maori-Dorf, das als Open-Air-Bühne für den Tourismus hergerichtet ist. Und dennoch haben wir den Eindruck, dass die Darsteller dieser Inszenierung gerne in die Rollen ihrer Vorfahren schlüpfen.
Ka ora, ka ora
Ka mate, ka mate
Ka ora, ka ora
Tēnei te tangata pūhuruhuru
Nāna nei i tiki mai whakawhiti te rā
Ā upane, ka upane
Ā upane, ka upane
Whiti te rā, hī!
Nein, wir haben keinen Sonnenstich und das ist weder englisch rückwärts gesprochen noch frei erfundenes Kauderwelsch. Das ist ein Text in der Sprache der Maori, der Ureinwohner Neuseelands. Glücklicherweise sind die Maori hier voll integriert und man unterrichtet in den Schulen sogar ihre Sprache. Auch wir haben uns ein paar Brocken angeeignet, um die Orts- und Straßennamen, die weitestgehend nach der bildreichen Sprache der Maori benannt sind, zu verstehen. So bedeutet beispielsweise "Waiheke", die Straße in der wir unser erstes Übergangsheim hatten, "vom Wasser herabsteigend". Und in der Tat kam hinter dem Meeresstrand eine Düne, auf der unser Haus stand und von dort ging die Straße leicht bergab.
Bei unseren bisherigen Neuseeland-Aufenthalten haben wir uns mehr für die Natur interessiert und wenig Gelegenheiten genutzt, uns mit den historisch-kulturellen Aspekten des Landes auseinanderzusetzen. Jetzt, wo wir mehr Zeit und Muße haben, wollen wir mehr darüber wissen. Einen guten ersten Einblick bekamen wir im Museum "Te Papa" (Der Ort wo alles begann) in Wellington. Dieses interaktive und spannende Museum haben wir nun schon viermal besucht und finden immer wieder neue Aspekte, die wir zuvor nicht beachtet hatten. Wie alle öffentlichen Museen in Neuseeland ist auch dieses gebührenfrei.
Treaty of Waitangi |
Marae - Versammlungshaus |
Zu Beginn der Führung werden wir mit einem Harae mai (Welcome) begrüßt und dem Hongi (Nase-Stirn-Begrüßung) vertraut gemacht. "WH" wird wie ein "F" ausgesprochen und ansonsten entspricht die Aussprache der Buchstaben unserer deutschen Sprache. Das macht es uns leicht den vollen Namen des Dorfes nachzusprechen: Te Whakarewarewatanga O Te Ope Taua A Wahiao (The gathering place for the war parties of Wahiao). Interessanterweise gab es in der jüngeren Vergangenheit viele starke weibliche Häuptlinge des Stammes, da auch die Maori-Männer bei den Weltkriegen eingezogen wurden und häufig lange oder gar nicht nach Neuseeland zurückkehrten. Einigen der Damen ist am Eingang zum Dorf eine Tafel mit Beschreibung gewidmet.
Durch einen großen Rundbogen betreten wir das Dorf über eine Brücke. Im Fluss der darunter durchfließt baden Kinder und verlangen nach Coins. Es ist wohl eine alte Tradition, dass jeder der über die Brücke kommt, ein paar Cents in den Fluß schmeißt, nach denen die Kinder tauchen. Mich beschleicht dabei ein mulmiges Gefühl und ich verzichte darauf, denn es erinnert mich an dressierte Hunde, die für Futter Männchen machen. Andererseits scheinen die Kinder wirklich Spaß daran zu haben. Jenseits der Brücke tauchen wir in eine andere Welt ein. Es raucht und dampft hinter jedem Häuschen, es riecht nach Schwefel und man hört es hier und da blubbern und zischen. Rund 35 Bewohner leben noch im Dorf und alle die hier arbeiten, haben ihre Wurzeln in Whakarewarewa. Natürlich sind inzwischen viele Maori mit Pakeha-Blut durchmischt und sie leben und arbeiten in Großstädten. Doch viele wahren die Rituale und Bräuche ihrer Vorfahren, sodass sie auch heute noch präsent sind.
Hangi - Erdofen |
Heiße Quellen sorgen für warmes Wasser zum Baden oder auch zum Kochen. So probieren wir beispielsweise einen Maiskolben, der in einer Thermalquelle gekocht wurde: Yummy! Natürlich gibt es auch jede Menge Souvenir- und Kunsthandwerkshops, Kräuter- und Gemüsegärten und das obligatorische Versammlungshaus, das allerdings für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Wir sehen, durch einen Zaun vom Nachbardorf getrennt, noch zwei Geysire, die sich gerade um die Wette in die Höhe steigern und beenden unsere Führung mit einer Demonstration die zeigt, wie aufwändig es ist aus einzelnen Flachsblättern Bestandteile einer Kleidung zu machen.
Da es schon relativ spät am Nachmittag ist, nutzen wir den nächsten Tag um uns eine kulturelle Darbietung im Dorf anzuschauen. Die wichtigsten Tänze und Gebräuche der Maori werden uns in der typischen Tracht dargeboten. Was hier nicht fehlen darf, ist der Haka, der Kriegstanz der Maori, den auch die Spieler der "All Blacks" Rubgy-Union-Nationalmannschaft vor jedem Spiel demonstrieren. Den Text findet ihr zu Beginn dieses Beitrags und wer das einmal live miterlebt hat, fühlt sich danach tatsächlich ein wenig eingeschüchtert. Wir haben zum Abschied ein aufmunterndes, freundliches Lied mit den besten Wünschen für eine gute Reise mitbekommen. Bis jetzt hat es gewirkt.
Ja, Whakarewarewa ist natürlich ein Maori-Dorf, das als Open-Air-Bühne für den Tourismus hergerichtet ist. Und dennoch haben wir den Eindruck, dass die Darsteller dieser Inszenierung gerne in die Rollen ihrer Vorfahren schlüpfen.
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