Die Abschiedsdüne

Die Nordseite der Landzunge ist karg und den fortwährenden Strömungen sowie teilweise starken Windböen ausgesetzt, die mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 25 km/h über das Gebiet hinwegfegen. Die der Golden Bay zugewandte Südseite ist geschützter und zu großen Teilen von niedrigwachsenden Pflanzen bedeckt. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut ist hier gewaltig. Bis zu sieben Kilometer zieht sich das Wasser bei Ebbe zurück, wodurch eine etwa 80 Quadratkilometer große Wattlandschaft entsteht, die ein bedeutendes Nahrungsreservoir für viele verschiedene Vögel, wie etwa Tölpel, darstellt. Allerdings ist die flache Bucht auch eine tödliche Falle für regelmäßig strandende Wale, wovon wir leider Zeuge wurden.
Am 13. Februar 2015 sind über 200 Grindwale an der Südseite von Farewell Spit gestrandet. Zahlreiche Freiwillige haben versucht die bis zu 6 Meter langen Tiere zu retten und mit der Flut wieder ins offene Meer zu treiben. Am Ende konnten sie über 60 Wale retten, während der Großteil an der Küste verendete. Als wir am 17. Februar mit unserem amerikanischen Freund Louie eine Tour zu der Landzunge machten, sahen wir bei Ebbe noch eine tote Walfamilie. Kein schöner Anblick und Geruch, doch faszinierend war es trotzdem.


Den Tag beschließen wir mit einem Besuch am Wharariki Beach, nicht weit von der Stelle wo Farewell Spit beginnt. Der Strand, der schon zur Westküste gehört, ist vom Parkplatz aus - der nur über eine Schotterpiste angefahren werden kann - zu Fuß in 30 Minuten zu erreichen, was fast dazu geführt hätte, dass wir darauf verzichten, da es schon 18 Uhr ist. Ich schere mich nicht um das Genörgel der "Jungs" und laufe einfach vorneweg - wenn wir schon einmal hier sind;-) Als wir den Strand schließlich erreichen, sind sich alle einig, es hat sich gelohnt. Vor uns erstreckt sich eine tolle Küstenlandschaft, ckarakterisiert durch einen langen Sandstrand, bizarre Klippen, ausgefallene Bögen und Höhlen und massive Fels- und Sandformationen, die gerne auch von Robben und Seevögeln genutzt werden. Das Licht am frühen Abend und der strahlend blaue Himmel stellen den perfekten Hintergrund für den Abschluss eines ereignisreichen Tags dar, der bereits mit der Abschiedsdüne begonnen hatte.
Und auch unser Abschied naht. Am 22. März setzen wir mit der Fähre auf die Nordinsel über und am 25. geht unser Flieger ab Auckland Richtung Heimat.
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