Südinsel: 17 faule Tage in der Nelson Region

Früh am Dienstag des 17. Januar nehmen wir die Fähre von Wellington auf der Nordinsel nach Picton auf der Südinsel. Der Kapitän verspricht uns eine ruhige Überfahrt durch die meist sehr bewegte Cook Strait. Er behält recht, so ruhig haben wir das dreieinhalbstündige Übersetzen selten erlebt.

Während es in Wellington sehr bedeckt und eher regnerisch aussah, tuckern wir bei herrlichem Sonnenschein rund eine Stunde durch den malerischen Marlborough Sound und kommen mittags in Picton an. Nach einem kurzen Lunch fahren wir direkt weiter zur einzigen fest gebuchten Unterkunft nach Mapua in der Nähe von Nelson.

Im traumhaft gelegenen Haus von Gay und Derek haben wir 2015 fast drei Monate ein Appartement bewohnt, im Sommer 2016 hat Christiane sechs Wochen das Haus samt Katze gehütet und im Januar 2019 waren wir das letzte Mal hier zu Gast. Es fühlt sich so vertraut hier an, als würden wir nach Hause kommen. Mit Gay und Derek verbindet uns mittlerweile eine enge Freundschaft.

In der ersten Woche macht sich die Erschöpfung von Christiane noch einmal richtig bemerkbar. Sie schläft und ruht sehr viel, manchmal auch unter einem schattenspendenden Baum in dem riesigen Garten. Unser erster Ausflug führt uns nach Motueka, um dort bei der „European Bakery“, die von einem Bäcker aus Köln betrieben wird, anständiges Brot zu holen😉 Und wir nehmen mit Personen Kontakt auf, die wir hier bei unseren letzten Aufenthalten kennengelernt haben. Dazu gehören die Nachbarn von Gay und Derek, eine Clubschwester von Soroptimist International und Nina vom Pilates Training - eine Deutsche, die seit 20 Jahren hier in NZ lebt. Alle freuen sich, dass wir wieder einmal da sind, und wir vereinbaren verschiedene Treffen.

An einem besonders schönen Tag verbringen wir in Little Kaiteriteri einen Badenachmittag am Strand. Das Wasser ist außergewöhnlich warm, so herrlich sanft und lädt selbst Horst zum Baden ein. Ein ebenfalls toller Strand, der sich kilometerweit ohne eine Menschenseele erstreckt, ist auf Rabbit Island. Die Halbinsel ist über einen schmalen Deich mit dem Auto zu erreichen oder mit der kleinen Fußgänger- und Fahrradfähre vom Mapua Wharf. Wir wählen an einem weiteren herrlichen Tag die Fähre und laufen einige Kilometer am Strand entlang, bevor wir uns auf den Wellen treiben und anschließend von der Sonne trocknen lassen.






Während sich Christiane zwei Massagen gönnt und am Pilates Training von Nina teilnimmt, verleibt sich Horst mit Vorliebe das „Real Fruit Icecream“ ein. Gay und Derek sind großartige Gastgeber. Ab und zu laden sie Nachbarn ein und wir sitzen bei Nibbles und einem Gläschen Wein beisammen. Zweimal fahren wir auch zusammen ins kleine Wohnzimmerkino nach Motueka. Das Programmkino zeigt meistens Filme im Original mit englischen Untertiteln. Das macht es für uns leichter zu folgen.




Das Urlaub vom Urlaub machen bekommt uns beiden gut. Jeden Morgen gehen wir im Außenpool von Gay und Derek schwimmen und genießen das herrlich warme Wasser. Christiane geht es nach 10 Tagen in Mapua deutlich besser und so beschließen wir an einem zwar trockenen, aber nicht so schönen Tag unseren ersten Bush Walk in der Brook Sanctuary zu machen. Das eingezäunte Naturschutzgebiet in der Nähe von Nelson versucht in dem naturbelassenen Gebiet heimische Vögel und Tierarten wieder anzusiedeln. Der mächtige Zaun soll die Nagetiere von den erdbrütenden Vogelarten fernhalten. Fast zwei Stunden wandern wir auf schmalen und manchmal sehr steilen Pfaden durch den dichten Busch, sehen aber leider nur wenige Vögel.

Und dann regnet es! "Endlich" sagen die Einheimischen, "leider" grummeln die Touristen. Doch so schlimm wie in Auckland und auf der gesamten Nordinsel trifft es uns nicht. Zwei Tage regnet es fast ununterbrochen, die anderen Tage sind zwar bedeckt, doch der Wind treibt die Wolken auseinander und es sind immer noch um die 25 Grad.

Wir überlegen, wo es für uns als nächstes hingehen soll. Karamea wird uns empfohlen, ein Sackgassenort an der Westküste, den wir noch nicht kennen. Heute (4. Februar) packen wir unsere Sachen und machen uns auf den 350 km langen Weg.

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